vom 29. Mai 2024

Eine Reise zur inneren Balance

Auf dem Weg zur Freiheit

Vor einigen Jahren, als ich mich in einer schwierigen Lebensphase befand, stieß ich auf Yoga und später auch auf Ayurveda. Diese Begegnung veränderte mein Leben grundlegend. Ich erinnere mich noch genau an die erste Yoga-Stunde, die mir half, meinen Geist zu beruhigen und mich in meinem Körper wahrzunehmen. Ich war schon immer auf der Suche nach Werkzeugen und Methoden, um einen neuen Sinn, Klarheit und Frieden zu finden. Und Yoga gab und gibt mir all das.

Auch die Einführung in die Prinzipien des Ayurveda hat meine Sicht auf Gesundheit und Wohlbefinden revolutioniert. Plötzlich war alles so einleuchtend. Es ist immer die Alchemie von Körper, Seele und Geist, die den Menschen in seiner Einzigartigkeit ausmacht. Und da ich ab Juli den "Joy-Luck-Summer-Yoga-Club" eröffne, der auf Leichtigkeit und erfrischende Sichtweisen für mehr körperliche und geistige Freiheit abzielt, möchte ich euch auch die Philosophien von Yoga und Ayurveda diesbezüglich beschreiben:

Yoga: Der Weg zur inneren Freiheit

Patanjalis Yoga Sutren

Patanjalis Yoga Sutren sind ein grundlegender Text des Yoga, der einen systematischen Weg zur Befreiung bietet. Yoga, wie es in den Sutren ("Kette" - übertragen die Perlen einer Kette) beschrieben wird, umfasst acht Glieder (Ashtanga), die von ethischen Disziplinen bis hin zu tiefen meditativen Zuständen reichen:

  1. Yama (Ethische Disziplinen): Nicht-Gewalt, Wahrheit, Nicht-Stehlen, Keuschheit und Nicht-Besitzergreifen.
  2. Niyama (Persönliche Disziplinen): Reinheit, Zufriedenheit, Askese, Selbststudium und Hingabe an das Göttliche.
  3. Asana (Körperhaltungen): Förderung der körperlichen Gesundheit und Stabilität.
  4. Pranayama (Atemkontrolle): Regulierung des Atems zur Beruhigung des Geistes.
  5. Pratyahara (Zurückziehen der Sinne): Kontrolle der Sinne, um den Geist nach innen zu richten.
  6. Dharana (Konzentration): Einspitzige Konzentration auf ein Objekt.
  7. Dhyana (Meditation): Anhaltende meditative Praxis.
  8. Samadhi (Verschmelzung): Der Zustand der völligen Freiheit und Einheit mit dem Selbst.

Das mag alles erst mal viel klingen, aber tatsächlich ist es ein natürlicher Prozess, wenn du dich auf den Weg machst. Ich finde es wichtig, immer erst mal die Perlen rauszunehmen, die jetzt dran sind. Eine Perle nach der anderen führt in die Freiheit, deshalb spricht man hier auch vom Königsweg. 

Durch die Praxis dieser Glieder lernt man, den Geist zu reinigen, Anhaftungen zu überwinden und den Zustand der Freiheit, bekannt als Kaivalya, zu erreichen.

Besonders hilfreich finde ich die tägliche Praxis von Asanas und Pranayama, die mir helfen, Stress abzubauen und innere Ruhe und Frieden zu finden. Diverse Gemütszustände sind nach dem Yoga gewandelt, so als hätten sich die Wogen des Meeres geglättet. 

Ayurveda: Die Wissenschaft des Lebens

Freiheit durch Gleichgewicht

Ayurveda, das traditionelle indische Heilsystem, betrachtet Gesundheit als einen Zustand des Gleichgewichts von Körper, Geist und Seele. Freiheit wird hier als das Erreichen und Aufrechterhalten dieses Gleichgewichts verstanden. Die zentralen Konzepte des Ayurveda umfassen:

  • Doshas (Vata, Pitta, Kapha): Die drei grundlegenden Energien oder Prinzipien, die in jedem Menschen in unterschiedlichem Maße vorhanden sind. Freiheit wird erreicht, indem diese Doshas ins Gleichgewicht gebracht werden.
  • Agni (Verdauungsfeuer): Ein starkes Agni ist essentiell für die Gesundheit. Ein gut funktionierendes Verdauungsfeuer fördert die Assimilation von Nährstoffen und die Beseitigung von Toxinen, was zu körperlicher und geistiger Freiheit führt.
  • Dinacharya (Tägliche Routinen) und Ritucharya (Saisonale Routinen): Diese Routinen helfen, das Gleichgewicht aufrechtzuerhalten und Krankheiten vorzubeugen.
  • Panchakarma (Reinigungsrituale): Intensive Entgiftungsprozesse, die den Körper von tiefsitzenden Toxinen befreien und das Gleichgewicht wiederherstellen.

Im  "Joy-Luck-Summer-Yoga-Club" bekommst du jeden Montag Möglichkeiten, wie du für den Sommer dein Gleichgewicht für mehr Leichigkeit halten kannst. Ein persönlicher Tipp: Eine von vielen morgendliche Routine, die ich aus dem Ayurveda übernommen habe, beinhaltet das Trinken von warmem Wasser mit Zitrone. Dies hat meine Verdauung verbessert und mir geholfen, den Tag mit einem Gefühl der Leichtigkeit und Energie zu beginnen. 

Parallelen zu anderen Traditionen

Freiheit: Ein universelles Streben in den spirituellen Traditionen

Freiheit ist ein tief verwurzeltes Streben, das sich in den Herzen der Menschen weltweit widerspiegelt. Dieses Streben ist nicht auf eine bestimmte Kultur oder Religion beschränkt, sondern findet sich in verschiedenen spirituellen Traditionen, die seit Jahrtausenden existieren. Ob im Buddhismus, Hinduismus, Schamanismus oder Christentum – die Idee der Freiheit zieht sich wie ein roter Faden durch die heiligen Schriften und Lehren dieser Traditionen und fasziniert mich immer wieder.  

Buddhismus: Freiheit durch Erkenntnis und Loslassen

Im Buddhismus ist das Konzept der Freiheit eng mit dem Ende des Leidens (Dukkha) verbunden. Die Lehren des Buddha, wie sie in den Pali-Kanon-Schriften dargelegt sind, betonen, dass Leiden durch Anhaftung und Unwissenheit entsteht. Freiheit, oder Nirvana, wird erreicht, indem man die wahre Natur der Dinge erkennt und die Anhaftung an weltliche Begierden und Illusionen loslässt. Meditation und Achtsamkeit sind zentrale Praktiken, die helfen, den Geist zu klären und die Einsicht zu gewinnen, die notwendig ist, um Befreiung zu erlangen.

Hinduismus: Moksha – Befreiung vom Kreislauf der Wiedergeburt

Im Hinduismus bedeutet Freiheit, Moksha zu erreichen – die Befreiung vom Samsara, dem endlosen Kreislauf von Geburt, Tod und Wiedergeburt. Die Bhagavadgita, eines der zentralen spirituellen Werke des Hinduismus, die ich auch für Yoga Liebhaber sehr empfehlen kann, beschreibt verschiedene Wege zur Erlangung von Moksha, darunter Bhakti (Hingabe), Jnana (Wissen) und Karma (selbstloses Handeln). Yoga Sutren von Patanjali ergänzen diese Wege, indem sie Techniken für die geistige Disziplin und Meditation anbieten, die dazu beitragen, den Geist zu beruhigen und die wahre Natur des Selbst zu erkennen.

Schamanismus: Freiheit durch Verbindung und Heilung

Schamanistische Traditionen, die weltweit in indigenen Kulturen zu finden sind, betonen die Freiheit, die durch die Heilung und Wiederherstellung des Gleichgewichts zwischen Individuen und ihrer Umgebung erreicht wird. Schamanen nutzen Rituale, Trancezustände und die Kommunikation mit Geistern, um Heilung zu bringen und das Wohlbefinden der Gemeinschaft zu fördern. Diese Praxis zielt darauf ab, die Trennung zwischen dem Einzelnen und der Natur zu überwinden, wodurch eine tiefe Verbindung und ein Gefühl der Freiheit entstehen. Auch hier bin ich schon eingetaucht und fand viele Parallelen bezüglich der Chakren. 

Christentum: Freiheit durch Gnade und Erlösung

Im Christentum wird Freiheit oft als Befreiung von der Sünde durch die Gnade Gottes und das Opfer Jesu Christi verstanden. Die Bibel beschreibt, wie der Glaube an Christus und seine Lehren den Gläubigen von den Ketten der Sünde und des Todes befreien kann. Im Neuen Testament betont Paulus, dass wahre Freiheit in der Nachfolge Christi liegt, der den Gläubigen durch seine Gnade erlöst und ihnen ein neues Leben schenkt, frei von Schuld und Verdammnis. Die Bibel war für mich mit vielen Ansichten belegt. Aber diese habe ich ganz beiseite legen können und gelernt die Dinge für mich zu deuten ohne Dogmatismus. Nun denke ich, daß sie auch für das moderne Leben eine große Hilfe sein kann. 

Freiheit und das menschliche Bewusstsein

Trotz der unterschiedlichen kulturellen und religiösen Kontexte weisen diese spirituellen Traditionen bemerkenswerte Gemeinsamkeiten auf. Sie alle betonen, dass Freiheit eng mit dem menschlichen Bewusstsein und den Gedanken verbunden ist. Das Leiden entsteht durch falsche Vorstellungen, Anhaftungen, Bewertungen und Unwissenheit. Um wahre Freiheit zu erlangen, muss der Mensch seinen Geist klären, seine wahre Natur erkennen und sich von den Fesseln weltlicher Illusionen befreien. Eine Idee dazu erhältst du im "Joy-Luck-Summer-Yoga-Club".

Die Reise zur Freiheit ist in jeder Tradition einzigartig, aber das Ziel bleibt dasselbe: ein Zustand des inneren Friedens, der Harmonie und des tiefen Verständnisses. Indem wir die Lehren dieser alten Weisheiten studieren und in unser Leben integrieren, können wir Schritte in Richtung einer größeren Freiheit und eines erfüllteren Daseins machen.

Ich für mich habe unzählige Bücher aus meinen Regalen verschenken können, weil ich in den gelehrten alten Schriften alles Wichtige für das Leben fand. Das sind für mich die eigentlichen Lebensberater, da sie aus purer Weisheit entstanden sind.

Fazit

Yoga und Ayurveda bieten kraftvolle Werkzeuge, um körperliche, geistige und spirituelle Freiheit zu erreichen. Durch die Praxis von Yoga können wir den Geist beruhigen und unsere wahre Natur erkennen, während Ayurveda uns lehrt, im Einklang mit unserer Konstitution und den natürlichen Rhythmen zu leben. Gemeinsam führen diese Systeme zu einem Zustand des inneren Gleichgewichts und Wohlbefindens, der als wahre Freiheit empfunden wird. Indem wir diese alten Weisheiten in unser modernes Leben integrieren, können wir Schritte in Richtung einer größeren Freiheit und eines erfüllteren Daseins machen. Probier es aus! 

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